Über Petra Ina Pfefferle

"Von der Chemie über die Biologie zur Medizin - Trotz meiner immer währenden Liebe zu  künstlerisch-handwerklichen Tätigkeiten entschied ich  mich, Naturwissenschaftlerin zu werden.  Initiale Triebfeder war meine Begeisterung für die Farben, seien sie nun chemisch oder organisch erzeugt – später war es  die Neugierde, zu verstehen, wie die Natur arbeitet und so herrliche Farbenspiele erzeugt. So eröffnete sich für mich erst in der Chemie, dann in der Biologie eine ganz neue  Welt. Die Forschung am Lebendigen fasziniert bis heute und löst immer wieder Neugierde aus. Später, als Wissenschaftlerin in der medinizischen Forschung, kam die Überzeugung dazu, dass uns ein wissensbasiertes Verständnis der Physiologie des Menschen zur Gesunderhaltung  und Heilung von Menschen führt. Heute weiß ich, dass das Ausschöpfen der eigenen Potenziale, die Neugierde  und die Freude am selbst geschaffenen Werk nie aufhören sollte und gesund und aktiv erhält. Denn "Ohne Gesundheit ist alles nichts! (Aaron Antonovsky).

Bei jedem meiner Bilder sitze ich vor einer leeren Leinwand und einer Fülle von Farben. Als Wissenschaftlerin könnte ich ausrechnen, wie viele Möglichkeiten sich nun bieten würden, ein neues Kunstwerk entstehen zu lassen. Es wären beinahe unendlich viele.

/01 Meine Geschichte

Schon als kleines Kind haben mich leuchtende Farben fasziniert. Ich habe alles gesammelt, was bunt war: die farbintensiven Transparentpapiere, in die die ovalen Fischkonserven eingepackt waren, bunte abgeschliffene Glasscherben, Bonbon- und Geschenkpapier und vieles Buntes mehr. Meinen Schatz habe ich in einer kleinen Kiste unter dem Bett gehütet und meine Funde immer wieder heimlich bewundert. Die Welt in den sechziger Jahren war nicht so bunt wie die heutige, Farben waren Luxus und vieles war grau in grau. In meiner Schatzkiste hingegen konnte ich in einer bunten Welt schwelgen. Die Freude am Regenbogen der Farben begleitet mich bis heute.

/02 Meine Motivation

Als Künstlerin gestalte ich nicht gegenständlich, sondern schöpfe aus meinen Gedanken, Emotionen und Phantasie etwas Neues, ungesehenes. Was ich in den Bildern erkenne, arbeite ich kunstvoll aus, damit es auch andere für sich entdecken. Deshalb entwickle ich meine Acryl-Fließtechnik methodisch weiter, um immer Neues zu erschaffen.  

/03 Meine Technik

Von der Aquarelltechnik kommend, eröffnete mir die Acrylgießtechnik ganz neue Möglichkeiten der Form-und Farbgestaltung. So lassen sich Farben, je nach Transparenz, dem jeweiligen Pigmentkomponente, federleicht lasieren, kontrastreich nebeneinandersetzen oder in fließende Farbverläufe übersetzen. Es entstehen organische Strukturen und Formen- und Farbenspiele – nicht durch Pinselstriche, sondern durch eine Gusstechnik, Formen- und Farbenspiele, die durch Spatel und andere Werkzeuge künstlerisch gestaltet werden.

Wellenreiter - Den Gießprozess aber künstlerisch zu gestalten, sozusagen auf der „Pouringwelle zu surfen“, macht das Acrylgießen für mich erst zu einem schöpferischen Prozess. Um den Fluss der Farbe zu bestimmen und daraus resultierende Formen zu kreieren, setzte ich meine physikochemischen Kenntnisse und mein handwerkliches Geschick gewürzt mit schöpferischem Esprit ein. So kommt es im Laufe der Bildentstehung zu einem Zwiegespräch zwischen der auf der Leinwand fließenden Farbe und meiner künstlerischen Hand. Das Erkennen von Formen macht diesen schöpferischen Prozess aus.

/04 Ein Tag im Atelier

Motive – Jeden Tag begegnen mir inspirierende Motive, die sich als Bilder in meinem Kopf festsetzen. Manche bleiben und wandeln sich vor meinem inneren Auge in „mein Bild“. Ab dann lässt mich der Schöpfungsprozess nicht mehr los, denn das Bild möchte auf die Leinwand.

Materialien – Welche Farben und Materialien werde ich einsetzen, mit welcher Technik werde ich das Bild gestalten? Welche neuen künstlerischen Effekte möchte ich erreichen? Auf kleinen Kacheln oder Leinwänden experimentiere ich mit den Materialien, bis ich die geeignete Technik gefunden habe, die mein Bild im Kopf auf die Leinwand bringt.

Mischung – Ähnlich wie ein Koch, der die Zutatenliste für seine Gerichte zusammenstellt und die Zutaten gewissenhaft vorbereitet, stelle ich die Farben abgestimmt zusammen. In einem zweiten Schritt verwandele ich die pastöse Farbe in fließende Farbemulsionen, so dass sie sich auf der Leinwand fließend an den Grenzflächen berühren, sich über decken und ineinander verschlingen.

Gießen – Noch während des Gießprozesses, wenn sich an den Farbgrenzflächen bunte Farbzellenbilden und sprießende Landschaften entstehen, gebe ich den Formen mit schnellen Spatelstrichen, über die Leinwand gleitenden Glasmurmeln oder frech gesetzten Kammzinken einen Charakter. So bringe ich Dynamik und Lebendigkeit in die Komposition und erschaffe lebensnahe Formen. Die Fähigkeit des Betrachters zur Paradoleia macht daraus einkünstlerisches Abbild, ein Erkennen von uns vertrauten Motiven. Nach dem Trocknen erhält das Werk eine Firnisversiegelung, damit es dauerhaft elastisch und farbintensiv bleibt.

Freisetzung – Und nun beginnt der Abnabelungsprozess: die Rahmung. Der Rahmen setzt das Bild in den Mittel punkt des Betrachters und grenzt es vom Ambiente ab. Für mich ist das Bild erst dann wirklich fertig, wenn es vom Keilrahmen gelöst und von einem Passepartout und Rahmen umschlossen wird. Das Schneiden des Bildes vom Keilrahmen, ist tatsächlich ein Einschnitt, denn ab jetzt geht nichts mehr. Ich löse mich vom Prozess und gebe mein Bild frei. Ob es vor meinem Auge Bestand hat, erkenne ich aber erst, wenn es durch Passepartout und Rahmen im passenden Ambiente zur Wirkung kommt.

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